Leider wird man ja immer ganz gern “verortet” – vor allem wenn man (a) lieber diverse Stereotypen als inhaltliche Argumente bedient, und es (b) um politische “Schubladen” geht.
Unabhängig heißt nicht Undefiniert
Daher eine kleine Klarstellung: Ich war immer recht gerne unabhängig. Ich war nie Mitglieder einer bestimmten NGO oder Gruppe. Kein Mitglied einer bestimmten Partei, auch wenn man natürlich seine Vorlieben hat. Ich hab nicht mal die Mitgliedskarte vom Billa…
Ich hab übrigens auch keinen Lieblingsfilm, keine Lieblingsband und keinen Lieblings-Fußballclub (wobei Fußball finde ich sowieso fad). Lieblings-T-Shirt, Lieblings-Jeans und ein Lieblings-Kaffeehaus gibt es, aber selbst da bin ich flexibel…
Gleichzeitig finde ich, dass “Unabhängigkeit” nicht “Undefiniertheit” bedeutet. Es ist nicht sehr sinnvoll ist sich politisch nie zu äußern oder auch zusammenzuarbeiten, nur weil man seine “Unabhängigkeit” bewahren will. Gerade als Jurist hat man immer wieder die Freude mit “Gegner” zu sprechen und auch an (gemeinsamen) Lösungen zu arbeiten. In seiner eigenen Box zu bleiben, bringt niemanden weiter. Ebenso hab ich auch sonst im Leben wenig Berührungsängste.
Politische Verortung: Viel Spaß!
Wer mich nun politisch verorten will muss nun einrechnen: Ich hab schon grüne (MEP Lunacek) und rote (MEP Weidenholzer) Kandidaten öffentlich unterstützt und ebenso VdB (*HuchWieLinks*). Ich hab für NEOS schon ein Digitalisierungs-Paper geschrieben (*HuchWieLiberal*) und Fotos von Meetings mit MEPs der EPP getwittert (*HuchWieKonservativ*). Nur eine Verbindung gibt es wohl wirklich nicht: Jene zu FPÖ (*HuchWiePolitischKorrekt*) – aber vielleicht interessieren die sich auch mal für Datenschutz?!
Die Lösung des Problems: Kein (halbwegs) denkender Mensch wird zu 100% mit einer politischen Position übereinstimmen – und das müssen wir auch nicht. Vermutlich findet man bei jeder Partei (wenn man etwas hinsieht) Punkte die man gut/schlecht findet…
Ursache > Wirkung
Final wäre es auch wichtig Ursache und Wirkung immer auseinanderzuhalten. Man kann “für” einen Inhalt sein, weil man sich einer Gruppe zugehörig fühlt (zB ein Parteigänger argumentiert aus Prinzip die Meinung seiner Partei), oder man kann eine inhaltliche Überzeugung haben und sich entsprechend auch politisch engagieren (wer ein liberales Österreich wünscht, der wählt liebe VdB als Hofer). Hier liegt die Ursache dann an der Überzeugung, aber nicht an der “Team-Zugehörigkeit”. Vielleicht ist das eine Juristen-Krankheit, aber ich analysiere gerne erst den Sachverhalt, zieh dann meine Schlüsse und engagiere und äußere mich entsprechend…
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